Benimm dich! – Das junge Morizaner-Mahl

Ein kleines Projekt mit großer Wirkung: Gutes Benehmen – klingt altmodisch? Keineswegs. In einer Welt, in der Kommunikation immer schneller, flüchtiger und oft digitaler wird, gewinnt der respektvolle Umgang miteinander zunehmend an Bedeutung. Umso erfreulicher ist es, wenn junge Menschen frühzeitig erleben, was es heißt, Teil einer wertschätzenden Gemeinschaft zu sein. Genau hier setzt das Projekt Junges Morizaner-Mahl an – mit viel Herzblut, regionalem Engagement und einer klaren Botschaft: Anstand, Respekt und soziales Miteinander lassen sich lernen. Und: Es darf dabei sogar geschlemmt werden.
Podcast KuK mal da!
Unter dem gleichnamigen Titel „Benimm dich! – Das junge Morizaner-Mahl“ ist auch eine Episode im Podcast KuK mal da! – Urlaub zwischen Ostsee & Müritz erschienen. Hier können Sie die komplette Episode hören:
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Ein Löffel voller Werte
Seit 2016 bringt das Projekt Viertklässler aus der gesamten Region an einen gedeckten Tisch – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Kinder reisen aus Orten wie Röbel, Rechlin, Malchow oder Penzlin an, um gemeinsam einen ganz besonderen Vormittag zu erleben. Gastgeber sind engagierte Gastronomen, die ihre Türen öffnen und ihre Gäste auf Augenhöhe empfangen – selbst wenn diese Gäste gerade erst das kleine Einmaleins gemeistert haben.
Ziel des Tages: Kindern die Grundlagen des respektvollen Umgangs im öffentlichen Raum beizubringen – insbesondere in einem Restaurant. Wie begrüße ich jemanden angemessen? Wie funktioniert ein Händedruck? Was mache ich mit der Serviette? Welches Besteck gehört zu welchem Gang? Und wo fasse ich eigentlich ein Glas an?
Was theoretisch beginnt, mündet in der Praxis – beim gemeinsamen Drei-Gänge-Menü, das nicht nur den Magen füllt, sondern auch das Selbstvertrauen stärkt. Und als sichtbares Zeichen der Wertschätzung erhalten die jungen Gäste am Ende einen Löffel mit der Gravur: „Anständiger Moritzianer“. Eine kleine Geste – mit großer Wirkung.
Organisation mit Leidenschaft
Hinter dem Projekt stehen die Lions und Rotarier – zwei Serviceclubs, die sich regional engagieren. Eine zentrale Rolle übernimmt dabei Kati Beier, Inhaberin des Hotels und Restaurants Kleines Meer in Waren. Seit 27 Jahren prägt sie das Haus, seit 2017 in eigener Regie. Ihr ist es wichtig, dass Kinder nicht nur Regeln lernen, sondern den Sinn dahinter verstehen.
Deshalb gibt es nicht nur Theorie, sondern auch lebendige Gruppenarbeiten. Ein Beispiel? Der Händedruck. Anstatt nur zu erklären, wie er funktionieren sollte, geht Kati Beier persönlich von Kind zu Kind, gibt die Hand und gibt direktes Feedback: zu fest, zu lasch oder genau richtig. Diese individuelle Herangehensweise schafft Nähe – und bleibt im Gedächtnis.
Ebenso Teil des Programms: Servietten falten, Menükarten gestalten, alkoholfreie Cocktails mixen oder das Eindecken von Tischen. Alles mit dem Ziel, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie man sich selbstbewusst und respektvoll in Gesellschaft bewegt.
Eine Region macht mit
Was das Projekt besonders macht, ist nicht nur der pädagogische Ansatz, sondern auch die breite Beteiligung der Region. Im Jahr 2025 nehmen insgesamt 582 Kinder teil – aus 27 Klassen, verteilt auf 16 Schulen. 20 Gastronomiebetriebe sind beteiligt. Die Organisation ist anspruchsvoll: Schulen und Gastgeber müssen aufeinander abgestimmt, Transportwege geplant und Termine koordiniert werden.
Die Finanzierung erfolgt über Spenden und Aktionen wie die Weihnachtslotterie der Lions. Das Jahresbudget beträgt rund 6.000 Euro – ein überschaubarer Betrag, wenn man bedenkt, welchen Mehrwert das Projekt schafft.
Besonders schön: Für die Schulen entstehen keine Kosten. Selbst die Fahrtkosten werden übernommen, auch wenn sich die Schulen selbst um die Organisation der Fahrten kümmern müssen. So wird sichergestellt, dass alle Kinder unabhängig vom Wohnort teilnehmen können – auch die aus den Dörfern ohne Gastronomiebetrieb vor Ort.
Knigge trifft Lebensfreude
Natürlich geht es beim Jungen Morizaner-Mahl nicht darum, Kinder zu kleinen Erwachsenen zu machen. Vielmehr sollen sie erfahren, dass gutes Benehmen nicht langweilig ist, sondern Türen öffnet – und dass Rücksichtnahme auf andere auch den eigenen Alltag bereichert.
Ein Thema, das immer wieder zur Sprache kommt: der Umgang mit digitalen Geräten. Während des Mahls bleibt das Handy in der Tasche – und das wird auch thematisiert. Denn nicht selten wissen die Kinder, dass zu Hause beim Essen keine Handys erlaubt sind – erleben aber, dass gerade die Eltern diese Regel brechen. Der offene Dialog über solche Erfahrungen gehört zum Projekt dazu.
Gelernt wird dabei nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern durch echtes Erleben und kindgerechte Methoden. Der gute alte Knigge spielt ebenfalls eine Rolle – in Form eines kleinen, historischen Buchs, das Kati Beier mitbringt. Dünne, zerlesene Seiten, altdeutsche Schrift, längst vergangene Zeiten. Doch die Botschaft ist aktuell: Rücksichtnahme, Höflichkeit und Werte sind nicht veraltet – sie sind zeitlos.
Was diese Region so besonders macht
Wer mit offenen Augen durch die Region rund um Waren an der Müritz geht, versteht schnell, warum Menschen wie Kati Beier sich so engagieren. Die Natur ist atemberaubend: Wasser in alle Richtungen, Sonnenuntergänge über der Müritz, Kraniche in der Luft, Wälder zum Durchatmen. Für viele Einheimische ist das nicht nur Kulisse, sondern Quelle der Erholung – und Lebensqualität.
Kati Beier selbst findet ihren Ausgleich beim Radeln durch den Nationalpark oder bei Spaziergängen rund um den Tiefwarensee – ein echter Geheimtipp. Für einen kleinen Ausflug empfiehlt sie den Müritzhof im Nationalpark, betrieben von der Lebenshilfe. Hier gibt es nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch eine große Wiese für ein entspanntes Picknick – inklusive Decke und Sonnenstrahlen.
Und wenn es mal etwas mehr Kultur sein darf, zieht es sie nach Hamburg oder Berlin. Doch im Alltag bleibt sie gern vor Ort – in Waren, zwischen Wasser und Wald.
Fazit: Mehr als ein Projekt
Das Junge Morizaner-Mahl ist mehr als ein Bildungsprojekt. Es ist eine Einladung an junge Menschen, sich selbst als Teil einer Gemeinschaft zu erleben – mit Rechten, Pflichten und Möglichkeiten. Es zeigt, dass gutes Benehmen nicht steif oder altmodisch sein muss, sondern Ausdruck von Wertschätzung, Respekt und Persönlichkeit.
Gleichzeitig ist es ein schönes Beispiel dafür, wie viel in einer Region möglich ist, wenn Menschen gemeinsam an einem Strang ziehen. Ob Gastronomen, Schulen, Serviceclubs oder Unterstützer im Hintergrund – hier zeigt sich echtes Miteinander.
Als K&K Ferienimmobilien sind wir stolz darauf, in einer Region zu arbeiten, in der gesellschaftliches Engagement und Herzlichkeit nicht nur Schlagworte sind, sondern gelebt werden. Und wer weiß – vielleicht begegnen auch Sie bei Ihrem nächsten Besuch in der Müritzregion einem jungen „anständigen Moritzianer“ – mit glänzendem Löffel und einem Lächeln im Gesicht.
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