Müritzhof: Naturschutz trifft Inklusion und Genuss

Manchmal begegnen uns Orte, die weit mehr sind als eine schöne Kulisse für den nächsten Ausflug. Orte, an denen soziale Verantwortung, gelebter Naturschutz und kulinarische Entdeckungen ganz selbstverständlich zusammenfinden. Genau solch ein Platz ist der Müritzhof: ein Landschaftspflegehof mitten im Müritz-Nationalpark, geführt vom Lebenshilfswerk Waren e. V. Unser Gespräch mit dem Hofleiter der Landschaftspflege, André Neitzel, hat uns tief beeindruckt – denn hier schreiben alte Rind- und Schafrassen, seltene Orchideen und engagierte Menschen mit Behinderung gemeinsam eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Wir von K&K Ferienimmobilien möchten Sie heute mitnehmen hinter die Kulissen dieses besonderen Hofes, seine Aufgaben, seine Menschen und die Erlebnisse, die auf Besucher warten.
Podcast KuK mal da!
Unter dem gleichnamigen Titel „Geschichten aus dem Herzen der Region“ ist auch eine Episode im Podcast KuK mal da! – Urlaub zwischen Ostsee & Müritz erschienen. Hier können Sie die komplette Episode hören:Apple Podcast & Spotify
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Ein Ort mit Geschichte
Der Müritzhof kann auf eine ebenso bewegte wie bedeutende Historie zurückblicken. Bereits in den 1950er-Jahren entstand hier die erste zentrale Lehrstätte für Naturschutz in Europa. Zehntausende Teilnehmende ließen sich zwischen 1954 und 1989 unter dem legendären „Vater der Naturschutzeule“, Professor Kretschmann, in den Grundsätzen des ökologischen Bewahrens schulen. Heute trägt das Lebenshilfswerk Waren die Verantwortung für das Anwesen – und hat aus dem ehemaligen Lehrbetrieb einen Ort gelebter Inklusion geformt. Seit 1993 ist der Hof nicht nur eine Werkstatt, sondern auch ein Zuhause für elf Bewohnerinnen und Bewohner mit Handicap. Weitere acht Mitarbeitende pendeln täglich von Waren an. Die ehemals rein landwirtschaftliche Hofstelle dient damit zugleich als Arbeitsplatz, Wohnort und Naturschutzfabrik – mitten in einer Landschaft, die ohne Pflege langsam verbuschen würde.
Inklusive Landschaftspflege auf 300 Hektar
Rund 300 Hektar Wiesen, Wacholderheiden und Feuchtbiotope umfasst das Areal, das der Müritzhof heute betreut. Offiziell liegt es in Zone II des Müritz-Nationalparks – der sogenannten Pflegezone. Hier lautet das Motto bewahren statt sich selbst überlassen: Damit seltene Pflanzen wie das Kleine Knabenkraut, Enziane oder fleischfressende Sonnentauarten langfristig überleben, müssen die Flächen kurz gehalten werden. Genau das leisten die tierischen „Mitarbeiter“ des Hofes, während die Menschen mit Behinderung sämtliche Arbeiten begleiten: Weidezäune kontrollieren, Futter vorbereiten, Tierbestände überwachen, Besuchergruppen begrüßen oder in der Hofschenke mit anpacken. So entsteht ein Arbeitsumfeld, das sinnstiftende Aufgaben bietet und zugleich einen unverzichtbaren Beitrag zum Schutz der Kulturlandschaft leistet.
Seltene Rassen als Landschaftsgärtner
Wer den Müritzhof besucht, trifft auf Tiere, die man kaum noch anderswo sieht. Europas größte Herde des skandinavischen Fjällrindes – einem robusten, kleinrahmigen Milchrind – streift hier durch grasreiche Wiesen. Hinzu kommen rund 250 Gotlandschafe, Thüringer Waldziegen, Shetlandponys sowie eine Schar Geflügel. Jede Rasse bringt bestimmte Talente mit:
- Fjällrinder sind genügsam, vertragen karge Böden und halten das Gras kurz, ohne sensible Pflanzen auszureißen.
- Gotlandschafe werfen ihre Wolle von allein ab; die Flocken landen oft in Singvogelnestern – Upcycling in Reinform.
- Thüringer Waldziegen knabbern junge Gehölze ab und bewahren so die offene Wacholderheide vor Verbuschung.
Durch diese biologische Rasenpflege bleibt eine der größten Wacholderheiden Mecklenburg-Vorpommerns (15 Hektar, Tendenz steigend) erhalten – ein Kleinod, das Sie während geführter Touren entdecken können.
Natur erleben – zu Fuß, per Rad oder vom Kanu
Die Anreise zum Müritzhof ist bereits ein Erlebnis: Die letzten vier Kilometer ab Ortsausgang Waren sind ausschließlich per Rad oder zu Fuß erreichbar. In Zeiten leistungsstarker E-Bikes bedeutet das eher Genuss als Anstrengung. Beliebt ist die Ranger-Radtour, die vom Warener Marktplatz startet, vorbei an kleinen Mooraugen, durch sonnendurchflutete Buchenwälder führt und am Hof einen stärkenden Zwischenstopp einlegt. Wer mag, verlängert die Runde bis an die Müritz-Küste, streift die Schnakenburg und rollt am Seeufer zurück in die Altstadt.
Im Sommer locken zudem Paddeltouren auf Elden, Havelarmen und unzähligen Seen. Vom Wasser aus erleben Sie die Stille des Nationalparks noch intensiver: Fisch- und Seeadler kreisen, Kraniche trompeten im Herbst über den Schilfflächen, und oft taucht ein Biber kurz neben dem Boot auf.
Genuss in der Hofschenke
Ab 1. April bis 31. Oktober öffnet täglich die Hofschenke – das kulinarische Herz des Müritzhofs. Selbstgebackene Kuchen, deftiges Ragout vom Fjällrind, zartes Gotlandlamm oder Wildgerichte aus der direkten Nachbarschaft stehen auf der kleinen, saisonalen Karte. Dabei legen Küche und Service größten Wert auf Regionalität – viele Zutaten stammen von den hofeigenen Flächen oder aus den Werkstätten des Lebenshilfswerks: Kräuter, Gemüse, Beeren, Honig.
Die Terrasse liefert den perfekten Panoramablick: Zu Ihren Füßen weiden Rinder, darüber spannt sich der Himmel Mecklenburgs, und in der Ferne glitzert die Müritz. Für Kinder gibt es genug zu entdecken – wer das erste Mal eine Fjällrindkuh mit markantem dunklen Kopf sieht, vergisst dieses Bild so schnell nicht.
Sterne, Eis und Stille: Naturerlebnisse zu jeder Jahreszeit
Ein Besuch lohnt nicht nur in der warmen Saison. In klaren Winternächten hängen die Sterne wie Schmuckstücke über den weiten Wiesen – ohne störende Lichtquellen entfaltet das Firmament hier seine ganze Pracht. Ist die Müritz zugefroren, locken seltene Schlittschuhausflüge über die größte Binnenwasserfläche Deutschlands. Frühling und Herbst punkten mit akustischen Highlights: das vielstimmige Vogelkonzert im Mai, das Röhren des Rotwildes im September oder das Trompeten zehntausender Kraniche auf dem Weg in ihre Rastplätze.
Tipps für Ihren Besuch
- Planen Sie genug Zeit ein. Wer gemütlich radelt, benötigt ab Waren etwa 40 Minuten bis zum Hof – inklusive Fotostopps länger.
- Checken Sie die Öffnungszeiten. Die Hofschenke schließt je nach Saison gegen 16:30 oder 17:30 Uhr. Ein kurzer Blick auf die Website des Müritzhofs verhindert Enttäuschungen.
- Nehmen Sie ein Fernglas mit. Adler, Pirol, Singschwan und Co. lassen sich damit bestens beobachten.
- Feste Schuhe empfehlen sich. Die Wege sind gut, können nach Regen aber matschig sein.
Kombinieren Sie Natur und Kultur. Ein Abstecher zur naheliegenden Stadt Waren mit Hafenflair, Müritzeum oder historischen Fachwerkhäusern rundet den Tag ab.
Mehr als ein Geheimtipp: Warum der Müritzhof auf Ihre Bucket List gehört
Der Müritzhof ist ein Paradebeispiel dafür, wie Naturschutz, soziales Engagement und touristisches Erlebnis auf Augenhöhe zusammengehen können. Seltene Haustierrassen pflegen eine außergewöhnliche Kulturlandschaft, Menschen mit Behinderung finden erfüllende Arbeitsplätze und Gäste genießen gleichzeitig regionale Küche, weite Horizonte und authentische Einblicke in die Arbeit eines modernen Landschaftspflegehofs.
Wenn Sie Ihren nächsten Aufenthalt zwischen Ostsee und Müritz planen, legen wir Ihnen den Müritzhof wärmstens ans Herz: Er zeigt eindrucksvoll, wie viel Gutes entsteht, wenn Naturerhalt, Inklusion und Genuss Hand in Hand gehen. Und wer sich erst einmal von der Atmosphäre verzaubern ließ, versteht schnell, warum dieser besondere Hof längst mehr ist als ein Geheimtipp – er ist ein lebendiges Beispiel für nachhaltiges, menschliches Urlaubserleben.
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