Tonnenabschlagen: Brauchtum, Pferde und Volksfest-Stimmung

Traditionen haben eine besondere Magie. Sie verbinden Generationen, bringen Menschen zusammen und halten Geschichten lebendig, die sonst verloren gehen könnten. Ein beeindruckendes Beispiel hierfür ist das Tonnenabschlagen – ein lebendiges Brauchtum, das Menschen aus nah und fern zusammenbringt. Doch wie funktioniert dieser besondere Brauch, was macht ihn so einzigartig, und wie hat er sich entwickelt? Lassen Sie uns einen Blick hinter die Kulissen des Tonnenbundes werfen und in die faszinierende Welt eines Volksfests eintauchen, das seit Generationen Menschen begeistert und eine enge Gemeinschaft schafft.
Podcast KuK mal da!
Unter dem gleichnamigen Titel „Tonnenabschlagen: Brauchtum, Pferde und Volksfest-Stimmung“ ist auch eine Episode im Podcast KuK mal da! – Urlaub zwischen Ostsee & Müritz erschienen. Hier können Sie die komplette Episode hören:
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Ursprung des Tonnenabschlagens – Ein Brauchtum mit Geschichte
Der Ursprung des Tonnenabschlagens ist eine Mischung aus Legende und Geschichte. Eine der populärsten Erklärungen besagt, dass Fischer dieses Brauchtum begannen, nachdem die schwedischen Besatzer die Region verlassen hatten. Aus Freude über die neu gewonnene Freiheit zerschlugen sie die letzte Heringstonne – ein symbolischer Akt, der sich bis heute fortgesetzt haben soll. Andere Geschichten erzählen von einer Tradition, in der die Menschen versuchten, den Winter auszutreiben, indem sie eine Katze in eine Tonne setzten und diese zerschlugen, um böse Geister zu vertreiben.
Dieser Brauch verbreitete sich im Laufe der Zeit und fand im 19. und 20. Jahrhundert als fester Bestandteil des Dorflebens Einzug in viele Gemeinden entlang der Küste und im Binnenland. Der Tonnenbund Klockenhagen ist ein Verein, der diesen Brauch pflegt und bereits seit 1881 das Tonnenabschlagen organisiert. Seit der formalen Vereinsgründung im Jahr 1921 wird das Fest dort jährlich mit großem Aufwand und viel Herzblut organisiert.
Ein Leben voller Vielfalt: Wolfgang Naudieths berufliche und kreative Reise
Wolfgang Naudieth ist nicht nur Marketingmitarbeiter bei K&K Ferienimmobilien, sondern trägt auch viele andere Talente in sich. Geboren 1957 in Waren, einer Stadt, die er bis heute sein Zuhause nennt, hat er im Laufe seines Lebens in verschiedenen Berufen und Leidenschaften Erfahrungen gesammelt. Seine Wurzeln liegen in der Landwirtschaft – als Landwirt war er fest mit der Region und ihrer Natur verbunden. Doch Wolfgang ist ein Mann mit vielen Facetten: Neben der Landwirtschaft war er Musiker, Grafiker und Fotograf. Diese Bandbreite an Interessen und Fähigkeiten spiegelt sich in allem wider, was er heute tut.
Seine Liebe zur Region und zu den Menschen zeigt sich in seiner täglichen Arbeit, aber auch in seiner Vergangenheit als Musiker. Bereits 1974 spielte er in einer Band und hatte die Gelegenheit, in der bekannten Gruppe „Test“ als Sänger und Gitarrist aufzutreten. Diese Erfahrungen prägten ihn und zeigen, dass Wolfgang nicht nur ein Marketingexperte ist, sondern auch jemand, der die Kreativität und das Leben in der Region in vollen Zügen genossen hat. Auch heute spielt er noch in der Band „Grandma’s Darlings“, die regelmäßig in der Region auftritt, sei es am Hafen, bei langen Einkaufsnächten oder auf Kneipenmeilen. Seine Verbindung zur Musik und zur Region ist tief verwurzelt – und genau das macht ihn zu einem besonderen Mitglied unseres Teams.
Das Vereinsleben: Zusammenhalt und Tradition
Ein solches Ereignis wäre nicht möglich ohne die engagierte Gemeinschaft dahinter. Der Tonnenbund Klockenhagen, geleitet von Vereinsvorsitzendem Thorsten Rode, ist ein Vorzeigebeispiel dafür, wie ein Verein durch eine enge Bindung unter seinen Mitgliedern und der Erhaltung traditioneller Werte eine starke Gemeinschaft schafft. Rode, der seit 1997 im Verein ist und seit 1999 den Vorsitz führt, ist das Herz des Vereins. Er sorgt nicht nur dafür, dass das Vereinsleben organisiert und lebendig bleibt, sondern auch dafür, dass die Tradition des Tonnenabschlagens weiterhin gepflegt wird.
Ein weiteres langjähriges Mitglied ist Wolfgang Smartza, der 1995 dem Verein beitrat. In seinen Jahren als Schriftführer und Vorstandsmitglied hat er das Vereinsleben maßgeblich mitgeprägt und sich intensiv mit der Geschichte des Brauchs beschäftigt. Heute ist er Ehrenmitglied und weiterhin mit Herzblut dabei. Beide betonen, wie wichtig das Vereinsleben für die Gemeinschaft ist: Es schafft nicht nur ein starkes Miteinander unter den Mitgliedern, sondern ist auch eine Möglichkeit, die Jugend einzubinden und die Dorfgemeinschaft zu stärken.
Der Ablauf des Tonnenabschlagens: Ein Event für alle Sinne
Das Tonnenabschlagen ist nicht nur ein Wettkampf, sondern ein Event, das bereits in den frühen Morgenstunden beginnt. Am Festtag kommt der gesamte Verein zusammen, um den „König“ des Vorjahres abzuholen. Diese besondere Ehre bringt allerdings auch Verpflichtungen mit sich: Der ehemalige König lädt den Verein zu einem ausgiebigen Frühstück ein, das die Grundlage für den langen und festlichen Tag bildet.
Nach dem Frühstück beginnt ein traditioneller Umzug durch das Dorf, begleitet von einem Spielmannszug und den Reitern, die den festlichen Zug anführen. Die Route erstreckt sich über etwa zehn Kilometer, sodass die Dorfbewohner ausreichend Gelegenheit haben, den Umzug zu bestaunen und den Vereinsmitgliedern zuzujubeln. Der Umzug dauert etwa zwei Stunden und endet schließlich auf dem Festplatz, wo das eigentliche Tonnenabschlagen beginnt.
Die Zeremonie auf dem Festplatz: Musik, Gemeinschaft und Geschick
Auf dem Festplatz erwartet die Gäste und Teilnehmer ein geschmücktes Heringsfass, das hoch über den Köpfen der Anwesenden aufgehängt wird – das sogenannte „Streitobjekt“. Der Sinn des Spiels ist einfach: Die Reiter, jeder mit einem Knüppel bewaffnet, galoppieren nacheinander unter dem Fass hindurch und versuchen, es Stück für Stück zu zerschlagen. Doch das Fass ist zäh und gibt nicht so leicht nach. Es kann zwischen zwei und vier Stunden dauern, bis das letzte Stück des Fasses fällt.
Das Ziel ist, den finalen Schlag zu landen, denn der Reiter, dem dies gelingt, wird zum „Tonnenkönig“ gekrönt. Ein weiterer Titel, der verliehen wird, ist der des „Stäbenkönigs“ – für denjenigen, der das letzte Stück des Fassdeckels abschlägt. Beide Titel sind hoch angesehen und verleihen den Siegern die Ehre, das Dorf als König zu repräsentieren.
Unterhaltung und Aktivitäten für Groß und Klein
Das Tonnenabschlagen ist ein Volksfest, bei dem Jung und Alt auf ihre Kosten kommen. Neben dem Hauptwettbewerb gibt es zahlreiche weitere Aktivitäten, die den Tag zu einem besonderen Erlebnis machen. Eine Tombola sorgt für Spannung, Musik und Tanz heben die Stimmung, und für die kleinen Gäste wird ein Kindertonabschlagen angeboten, damit auch sie am Brauchtum teilhaben können.
Ein besonderes Highlight ist die enge Zusammenarbeit mit dem Freilichtmuseum Klockenhagen, das direkt neben dem Festplatz liegt. Am Tag des Tonnenabschlagens erhalten die Besucher freien Eintritt ins Museum und können sich dort eine Vielzahl historischer Gebäude und Exponate anschauen. Dieser kulturelle Austausch verleiht dem Fest einen zusätzlichen Reiz und ermöglicht den Gästen einen Einblick in die Geschichte und Tradition der Region.
Spielarten des Tonnenabschlagens: Kreativität und Humor
Die klassische Form des Tonnenabschlagens erfolgt zu Pferd, doch in vielen anderen Orten werden alternative Spielarten praktiziert. In einigen Gemeinden findet das Tonnenabschlagen zu Fuß statt, bei dem die Teilnehmer ohne Pferd, aber ebenfalls mit Knüppeln bewaffnet versuchen, das Fass zu zerschlagen. Andere kreative Varianten schließen das Fahrrad- oder sogar das Traktortonabschlagen ein, bei dem die Teilnehmer auf Traktoren sitzend unter das Fass hindurchfahren.
Ein besonderer Spaßfaktor entsteht beim „Fastnachtstonnenabschlagen“ in Born, das am dritten Samstag im Februar stattfindet. Hier kleiden sich die Teilnehmer in Kostüme, und neben Reitern nehmen auch Fußgänger teil. Es ist ein fröhlicher und bunter Umzug durch das gesamte Dorf, bei dem ausgelassen gefeiert wird.
Kulinarisches und geselliges Beisammensein
Was wäre ein Volksfest ohne die passenden kulinarischen Genüsse? Ein großer Caterer sorgt dafür, dass für das leibliche Wohl der Gäste bestens gesorgt ist. Neben Grillgerichten gibt es frischen Fisch, Eis und eine reichhaltige Auswahl an Getränken. Abends findet schließlich der traditionelle Reiterball statt, bei dem Vereinsmitglieder, Dorfbewohner und Gäste zusammenkommen und den Tag bei Musik und Tanz ausklingen lassen.
Tipps für Ihre Reise: Weitere Attraktionen in der Region
Das Tonnenabschlagen ist ein Höhepunkt, aber die Region hat noch vieles mehr zu bieten. Wenn Sie die Schönheit der Küstenlandschaft genießen möchten, empfehlen wir Ihnen die Zeesbootregatten, bei denen traditionelle Segelboote in einem beeindruckenden Wettkampf gegeneinander antreten. Das Ozeaneum in Stralsund bietet einen spannenden Einblick in die Meereswelt und ist ideal für Familien. Auch der Vogelpark in Marlow ist einen Besuch wert und begeistert Naturfreunde mit einer großen Artenvielfalt.
Im Frühling und Herbst gibt es ebenfalls besondere Veranstaltungen in der Umgebung, wie das Dahlienfest in Bad Sülze oder das Rhododendron-Festival in Graal-Müritz. Diese Festivitäten sind die perfekte Ergänzung für Ihren Besuch und bieten weitere Gelegenheiten, die regionale Kultur und Natur zu erleben.
Fazit: Ein Fest, das man erlebt haben muss
Das Tonnenabschlagen ist weit mehr als nur ein Wettbewerb – es ist ein lebendiges Zeugnis norddeutscher Tradition, ein Ort der Begegnung und eine Gelegenheit, echte Gemeinschaft zu erleben. Der Zusammenhalt, die Gastfreundschaft und die Freude am gemeinsamen Feiern machen dieses Fest zu einem einzigartigen Erlebnis für Teilnehmer und Besucher gleichermaßen.
Falls Sie einen authentischen Einblick in die regionale Kultur und das dörfliche Leben gewinnen möchten, sollten Sie das Tonnenabschlagen unbedingt einmal live erleben. Die Atmosphäre, die Spannung und die vielen kleinen Details machen dieses Event zu einem Highlight der Küstenregion.
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